Die Graubündner Gemeinde Splügen möchte die Wasserkraft des Tambobachs nutzen und deshalb den Bau eines Kleinwasserkraftwerks realisieren. Eine dafür notwendige Konzession hat die Gemeindeversammlung am vergangenen Freitag einstimmig der zu gründenden Wasserkraftwerk Tambobach AG erteilt. An dieser Aktiengesellschaft sind die Atel EcoPower AG zu 70 Prozent und die Gemeinde Splügen zu 30 Prozent beteiligt.
Die Konzession wird nun zur Genehmigung dem Kanton Graubünden unterbreitet. Dort wird das Gesuch von verschiedenen Fachstellen geprüft. Voraussichtlich Ende dieses Jahres kann mit dem Bau des Kleinwasserkraftwerks begonnen werden.
Das vom Ingenieurbüro Hydrelec ausgearbeitete Projekt sieht eine Wasserfassung am Tambobach auf rund 1890 Metern über Meer vor. Die Ausbauwassermenge beträgt 500 Liter pro Sekunde. Das entnommene Wasser soll über eine rund 1,8 Kilometer lange Druckleitung ins Tal geführt werden. Im Bereich der Nationalstrassenbrücke der A13 ist eine Kraftwerkzentrale vorgesehen, die für eine Leistung von 1,8 Megawatt ausgelegt wird. Das Wasser wird anschliessend auf einer Höhe von 1460 Metern über Meer in den Hinterrhein geleitet.
Die zu erwartenden Jahresproduktion liegt bei sechs bis sieben Millionen Kilowattstunden. Damit können 1200 Haushaltungen mit Strom versorgt werden. Das Projekt kann im Einklang mit den bestehenden Vorschriften zur Umweltgesetzgebung realisiert werden.