Nach über zehn Jahren Planungs- und Bauarbeiten sind die beiden neuen Pumpturbinengruppen der Kraftwerkszentrale von FMHL+ in Veytaux nun in Betrieb. Die definitive Inbetriebnahme der ersten Gruppe von FMHL+ erfolgte noch vor Weihnachten, jene der zweiten Gruppe zum Jahresbeginn. Die Kraftwerksanlage von FMHL umfasst die vier bereits vorhandenen Maschinengruppen des Kraftwerks Veytaux sowie die beiden neuen Maschinengruppen von FMHL+ und verfügt damit über eine maximale Turbinenleistung von 420 MW (mit einer Reserve von 60 MW). Umgekehrt kann die Anlage das Wasser vom Genfersee mit einer Leistung von 420 MW in den 880 Meter höher gelegenen Hongrin-Stausee hochpumpen. Mit rund einer Milliarde Kilowattstunden (kWh) Spitzenenergie wird das Pumpspeicherkraftwerk seine Jahresproduktion praktisch verdoppeln (bisher: 520 Millionen kWh), was dem Stromverbrauch von etwa 300‘000 Haushalten entspricht.
Eine ergänzende Investition zu den neuen erneuerbaren Energien
Die von den Partnern von FMHL, Romande Energie (41,14 %), Alpiq (39,29 %), Gruppe E (13,14 %) und Stadt Lausanne (6,43 %), getätigte Investition von 331 Millionen CHF steht vollkommen im Einklang mit dem aktuellen energiepolitischen Kontext Europas, wie Pierre-Alain Urech, Verwaltungsratspräsident von FMHL, erklärt: „FMHL ist eine unerlässliche Ergänzung zu den neuen erneuerbaren Energien. Das Pumpspeicherkraftwerk ist ein Energiereservoir, das jederzeit Strom ins Netz einspeisen kann und dadurch eine sofortige und effiziente Lösung zur Überbrückung von Erzeugungsengpässen und zur Lagerung von überschüssiger Elektrizität bietet. Angesichts der weiter zunehmenden, aber schwankenden Stromproduktion aus Windkraft- und Photovoltaikanlagen sind solche Lösungen unverzichtbar zur Erhaltung der Netzstabilität in der Schweiz und in Europa.“
Die Bedeutung der Pumpspeicherkraftwerke für die Versorgungssicherheit und die Netzstabilität wird folglich in den nächsten Jahren zunehmen. So pumpte die neue Kraftwerksanlage FMHL+ beispielsweise über die Festtage zum Jahresende, als der europäische Stromverbrauch am geringsten war, über 20 Millionen Kubikmeter Wasser in den am 23. Dezember 2016 teilweise leeren Hongrin-Stausee. Als der Verbrauch aber infolge der Kältewelle anstieg, erzeugte die Kraftwerkszentrale FMHL zwischen dem 30. Dezember 2016 und dem 8. Januar 2017 insgesamt 30 Millionen kWh Strom.
Die Inbetriebnahme von FMHL+ erfolgt dennoch in einem für die Wasserkraft schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Der Strommarkt leidet unter tiefen Grosshandelspreisen und die regulatorischen Rahmenbedingungen erlauben zurzeit keine wirtschaftliche Nutzung solcher Anlagen.
Offizielle Einweihung der neuen Anlage
FMHL wird die fertiggestellte Kraftwerksanlage am 11. Mai 2017 offiziell einweihen und sie dem Publikum im Rahmen eines Tages der offenen Tür am Samstag 13. Mai 2017 vorstellen.
Für weitere Informationen:
Pierre-Alain Urech Verwaltungsratspräsident FMHL Tel.: +41 21 802 95 67 E-Mail: pierre-alain.urech@romande-energie.ch
Für FMHL: Aline Elzingre-Pittet Alpiq AG - Communications Tel.: +41 21 341 22 77 E-Mail: media@alpiq.com