Die 2007 gegründete Stiftung Pierre Arnaud beabsichtigt, in der Gemeinde Lens in Crans Montana ein Kunstzentrum zu bauen, in dem ab 2013 internationale Ausstellungen sollen. Das Kunstzentrum sollte nicht wie ein Chalet aussehen, was die Gestaltung eines Gebäudes mit Zeitgeist in Crans Montana, einem Dorf voller traditioneller Architektur, anspruchsvoll machte. Dem aus Crans Montana stammenden Architekten Jean-Pierre Emery ist ein beeindruckendes Projekt gelungen: Das geplante Gebäude präsentiert sich unter einem begrünten Dach, das in leichter Neigung auf die hinter dem Gebäude liegende Strasse ausläuft. Die Südfassade ist markant, für sie hat die Stiftung Pierre Arnaud Flächenvorgaben festgelegt. Sie muss sechs äusserst anspruchsvolle Kriterien erfüllen: In der Fassade soll sich das See- und Bergpanorama der Umgebung spiegeln, sie soll dank Photovoltaik-Modulen Energie erzeugen, eine optimale Wärmeisolation für die Kunstwerke ermöglichen, die Minergie-Standards einhalten und nur so viel Licht wie nötig einlassen, um die Kunstwerke optimal zur Geltung zu bringen. Zudem soll die Fassade nachts beleuchtet werden. „Die Stiftung wünschte sich ein modernes, elegantes Kunstzentrum, das die höchsten Anforderungen an die Energieeffizienz erfüllt“, sagt Daniel Salzmann, Vizepräsident der Stiftung Pierre Arnaud.
Spitzentechnologie und Ästhetik für eine in Europa einzigartige Fassade
Die technische Herausforderung bestand also in den Flächenvorgaben der Stiftung. Dieser Herausforderung stellte sich Alpiq InTec zusammen mit der A.S. Alu-Concept SA. Gemeinsam entwickelten die beiden Partner das Konzept Face InTec®, ein Verfahren, das Energieeffizienz und Ästhetik miteinander verbindet. Die 250 Quadratmeter grosse Südfassade des Kunstzentrums wurde mit 21 Modulen (Masse: 10 x 1.21 Meter) ausgestattet, damit die ursprünglich formulierten Anforderungen der Stiftung erfüllt werden konnten. Die vorgefertigten Fassadenmodule wurden fertig nach Crans Montana geliefert. Die Montage der nach dem Legostein-Prinzip zusammengefügten Module nahm nur gerade zwei Tage in Anspruch. Die Photovoltaik-Elemente der Fassade werden zukünftig rund 15'000 kWh pro Jahr erzeugen – eine Strommenge, die ausreicht, um den Bedarf für die Beleuchtung des Kunstzentrums zu decken. „Das Konzept Face InTec® ist in Europa einzigartig, denn Photovoltaik-Modul und Isolationssystem bilden eine Einheit. So kann Energie erzeugt und zugleich ein perfekter Wärmewiderstand gewährleistet werden“, erklärt Oliviero Iubatti, Geschäftsführer Alpiq InTec Romandie. Diese neue Technologie lässt sich an jeden Gebäudetyp anpassen und kann sowohl bei Neubauten als auch bei Renovationen eingesetzt werden. Auch ökonomisch lohnt sich die Technologie, lassen sich doch dank der Elektrizität erzeugenden Fassade die Betriebskosten eines Gebäudes erheblich senken. In der Regel zahlt sich die Investition nach etwa zwölf Jahren aus, und dies ganz ohne Bundessubventionen in Form einer kostendeckenden Einspeisevergütung (KEV).