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OKEinen Beitrag zur Entwicklung neuer Technologien leisten. Dies war 1990 der Grundgedanke für den Bau einer Versuchsanlage für Brennstoffzellen und Wasserstoff in Niedergösgen (Kanton Solothurn). Hinter der Idee stand die Aare-Tessin AG für Elektrizität (Atel), eine Vorgängerin der Alpiq. Von der ersten Stunde mit dabei war Beat Galli, heute Spezialhandwerker im Wasserkraftwerk Gösgen. „Meine Aufgabe bestand darin, den Betrieb der Wasserstoffanlage sicherzustellen und die Versuche zu begleiten. Wir koppelten erstmals in der Schweiz eine Brennstoffzelle mit dem Stromnetz“, sagt er. Für die Versuche kamen ETH- und Uni-Studenten nach Niedergösgen. „Das Interesse war sehr gross, wir hatten Besucher aus der ganzen Welt“, erinnert sich Galli.
Für die Wasserstoffproduktion kam der Prototyp einer Membran-Elektrolyseanlage zum Einsatz, welcher in Zusammenarbeit mit dem Paul-Scherrer-Institut modifiziert wurde. Für die Stromproduktion beschaffte Atel zwei Brennstoffzellensysteme der kanadischen Firma Ballard. Es war der erstmalige Einsatz von Wasserstoff/Luft-Membranzellen in Europa. Damals gab es weltweit wenig Erfahrungen mit Festpolymer-Brennstoffzellen in netzverbundenen Anwendungen. Atel entschloss sich daher, diese Bauart in der Versuchsanlage zu testen. Die beiden Zellen standen ab Ende 1991 rund drei Jahre in Betrieb. Mit dem Projekt gewannen nicht nur Atel und die Hersteller von Elektrolyseur und Brennstoffzellen wertvolle Erkenntnisse, sondern auch verschiedene Forscherteams über ihre Versuche. Beat Galli arbeitet seit dem Projektabschluss im Wasserkraftwerk Gösgen. Persönlich findet er es zwar schade, dass man damals aufgehört habe, aber: „Ich bin überzeugt, dass Wasserstoff in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen wird.“ Die Zeit für Wasserstoff scheint jetzt auf jeden Fall reif zu sein.