In Anbetracht der schwierigen Finanz- und Wirtschaftslage, des massiven Preiseinbruchs und negativer regulatorischer Einflüsse fiel das Ergebnis der Alpiq Gruppe im Jahr 2009 zufrieden stellend aus. In einem anspruchsvollen Umfeld ist der konsolidierte Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent auf 14,82 Milliarden CHF zurückgegangen. Ebenfalls vermindert haben sich das EBITDA mit 1,54 Milliarden CHF (-5,0 Prozent), das EBIT mit 1,06 Milliarden CHF (-7,2 Prozent) und der Gruppengewinn mit 676 Millionen CHF (-7,7 Prozent). Sämtlichen Vergleichen mit dem Jahr 2008 wurden die Werte aus der pro forma-Konsolidierung der ehemaligen Atel Gruppe mit Aktivitäten von EOS und Emosson zu Grunde gelegt.
Operatives Ergebnis fällt positiv aus
Die Hauptgründe für die Umsatzminderung sind das deutlich tiefere Preisniveau im europäischen Grosshandel, Fremdwährungseinflüsse sowie regulatorische Hindernisse im Energiehandel und im Vertrieb. Der Energieabsatz erhöhte sich zwar um 4,4 Prozent auf 135,248 TWh, der allgemeine Preis- und Margendruck wirkte sich allerdings negativ auf das Gesamtergebnis aus. Die konjunkturelle Situation beeinträchtigte das Wachstum und den Resultatbeitrag des Segments Energieservices, insbesondere in Deutschland. Aus operativer Sicht verzeichnet Alpiq einen positiven Geschäftsverlauf. Vor allem die Produktion Schweiz und Zentraleuropa – ausserordentliche hohe Verfügbarkeit der Kraftwerke – sowie das Asset Trading und die Optimierung haben erfolgreich gearbeitet. Auch das europaweite Vertriebsgeschäft und der Schweizer Teil des Energieservice-Geschäftes haben trotz schwieriger Rahmenbedingungen erfreuliche Ergebnisbeiträge geleistet. Positiv wirkten sich auch die erfolgreiche Entwicklung der nuklearen Stilllegungs- und Entsorgungsfonds sowie die kostengünstige Finanzierungstätigkeit aus.
Das operative Ergebnis belastet haben neben den Aufwendungen für die Integration von Atel und EOS auch erhöhte Kosten aufgrund der ElCom-Entscheide in der Schweiz, Abgaben für Systemdienstleistungen an die Swissgrid, die Insolvenz eines grossen Vertriebspartners in Tschechien sowie tiefere Gewinne von Beteiligungen, insbesondere der italienischen A2A. Schliesslich sind in einigen europäischen Ländern höhere Steuern angefallen.
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung der Alpiq Holding AG am 22. April 2010 in Lausanne vorschlagen, auf dem erhöhten Aktienkapital insgesamt 237 Millionen CHF (Vorjahr: 218 Millionen CHF) beziehungsweise 8,70 CHF je Namensaktie an Dividende auszuschütten. Das entspricht einem Payout von 35 Prozent (Vorjahr: 30 Prozent).
Ausblick 2010
Mittelfristig eröffnet die Zusammenführung von Atel und EOS zu Alpiq dem Unternehmen zusätzliche Geschäfts- und Wachstumsmöglichkeiten. Erste Erfolge werden bereits 2010 in die Ergebnisse einfliessen. Trotzdem bleibt das Geschäftsjahr 2010 sehr anspruchsvoll. Der Preis- und Margendruck wird bestehen bleiben und sich teilweise noch verschärfen. Eine für das Geschäft der Alpiq bedeutsame Erholung der Wirtschaft wird voraussichtlich erst gegen Ende 2010 eintreten. Das regulatorische Umfeld bleibt herausfordernd. Zudem wird die Umsetzung und Fertigstellung der Integration auch 2010 finanzielle Mittel und Ressourcen binden. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen erwartet das Unternehmen für 2010 bei einem nochmals leicht rückläufigen Umsatz und Ergebnisse im Rahmen des Geschäftsjahres 2009.
Kennzahlen der Alpiq Gruppe
Vergleich mit pro forma-Vorjahresrechnung | 2008 | 2009 | Veränderung in % |
---|---|---|---|
Energieabsatz (TWh) | 129,600 | 135,248 | 4,4 |
Nettoumsatz (Mio. CHF) | 16 013 | 14 822 | -7,4 |
Energie | 13 828 | 12 756 | -7,8 |
Energieservice | 2 242 | 2 127 | -5,1 |
Ergebnis vor Finanzierung, Ertrags- steuern und Abschreibungen (EBITDA) (Mio. CHF) | 1 627 | 1 545 | -5,0 |
Abschreibungen | -480 | -481 | -0,2 |
Ergebnis vor Finanzierung und Ertrags- steuern (EBIT) (Mio. CHF) | 1 147 | 1 064 | -7,2 |
Gruppengewinn (Mio. CHF) | 732 | 676 | -7,7 |
in Prozent des Nettoumsatzes | 4,6 | 4,6 | |
Mitarbeiterbestand am Bilanzstichtag | 10 334 | 10 795 | 4,5 |